Dienstag, 9. Juni 2015

Tag 2: Vicenza - Trento

Der zweite Tag ist geschafft. Heute ging es erst gemütlich los, flaches Terrain für die ersten 40 km bis Bassano del Grappa. Vor dem Start musste jedoch erstmal das Problem des fehlenden Kaffees (da war doch mal was - siehe Blog GBI Europe 2013) bzw. des fehlenden Warmwassers sowie der unzureichenden Versorgung mit sonstigen Grundnahrungsmitteln (Brot, Nutella, Marmelade) bereinigt werden. Zum Glück gab es ein Café direkt gegenüber, das sich am Vorabend aufgrund des unerwarteten Eintreffens Hunderter Fahrradfahrer kurzfristig zum Öffnen an diesem Morgen entschlossen hat. Hier trafen nach und nach immer mehr meiner Teammitglieder ein, um sich ein Croissant mit Café zu gönnen. Mitten im Café stand ein komisches Gerät, das ein bisschen an eine Mischung aus Ghostbusters und Schwarzwaldklinik erinnerte. Es hatte oben zwei Griffe zum schieben und unten zwei Räder. Oben gab es eine Art Bedienelement und vorne besaß es jede Menge Schalltrichter. Auf meine Frage was das denn sei, wollte die Caféfrau es mir unbedingt zeigen und nahm es mit auf die Strasse. Dort warf sie die Höllenmaschine an, indem sie scheinbar wahllos Tasten auf dem Bedienelement drückte, die jeweils unterschiedliche Heultöne, Fanfaren und andere Signaltöne erzeugten. Eine Kackophonie des Grauens, aber die GBIler hatten ihren Spass.
Nach diesen poliphonen Einstimmung ging es dann zusammen mit Team Canada, bestehend aus Pascal, dem schon länger bekannten Teamleader sowie drei ägyptischen und einem deutschen Fahrer und einem weiteren Deutschen von einem anderen Sponsoringteam Richtung Berge. Bis auf die üblichen Verfahrer vorauseilender, nicht mit GPS-Geräten ausgestatteter Fahrer ging es zügig voran. In Basano del Grappa hielten wie dann erstmals nach eingehender Besichtigung und Fotoshooting einer tollen, alten Holzbrücke für eine Café an. 

Ab jetzt wussten wir, war der Spass vorbei, es Ding gemäßigt, aber kontinuierlich bergauf, durch das schöne Valsugana. Die Berge um uns herum wurden immer höher und kamen bedrohlich näher. Zum Glück könntet wir dem Autoverkehr auf dem Radweg weitestgehend ausweichen.

Der Mittagsstopp im Bici Grill brachte leider nicht die erhofften Grillgerichte auf den Tisch, ich weiß mich ob es an unserer späten Ankunft oder der weiten Auslegung des Begriffs Grill lag. jedenfalls gab es nur noch Paninis und Salat, die aber sehr lecker waren. Nachmittags bekamen wir dann eine ersten herzhaften Schauer ab und ich musste als erster im Team einen Reifenpannenstop einlegen, der aber zum Glück schnell behoben war. 
In Summe lief unser Team besser als erwartet, sodass wir nach einer weiteren Portion Liquid Sun letztendlich unser heutiges Ziel Trento erreichten. Aufgrund der Befürchtung, das gleiche Essen wie gestern zu bekommen und weil unser Camp ziemlich ausserhalb lag, entschieden wir uns für einen kulinarischen Zwischenstopp in der City von Trento. Das ausgewählte Restaurant bot Unterstellmöglichkeiten für unsere Räder, Platz für uns und leckeres Essen. Fahrradfahrerherz, was willst du mehr. 
Im Camp angekommen erklärte uns Stefan, der eine KDG-Fahrer, dem die Techniker heute morgen sein gänzlich Verkehrs- und Reiseuntüchtiges Fahrrad kurzerhand aus dem Verkehr gezogen haben, dass er in einer Landmaschinenwerkstatt sein Defektes Tretlager hat herausfräsen lassen, um sich ein funktionierendes Tretlager einbauen zu lassen. Somit wird er uns auf der morgigen Etappe nach Latsch, ebenso wie Team Canada begleiten.

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